Eine Aluminiumdose und eine Eisenkiste enthalten fast 600 Münzen, die heute einen Wert von mehr als 340.000 Dollar haben.Zwei Wochenendwanderer dachten, sie würden nur eine Mittagspause in den Podkrkonoší-Bergen einlegen – bis eine rostige Dose und eine verbeulte Eisenkiste, die aus dem Boden ragten, alles veränderten. Darin befanden sich Schmuck, Artefakte und 598 Goldmünzen aus den Jahren 1808 bis 1915. Museumsexperten, die den Schatz später untersuchten, schätzten seinen Marktwert auf rund 340.000 Dollar und können sich immer noch nicht erklären, wie so ein Reichtum unbemerkt durch halb Europa gelangen konnte.
Experten verfolgen die Münzen von österreichisch-ungarischen Münzstätten bis zu Balkan-Halsketten und darüber hinaus
Als Kurator Miroslav Novak die Kiste aufbrach, „fiel mir die Kinnlade herunter“, sagte er. Die meisten Münzen trugen das Profil von Kaiser Franz Joseph I., was sie mit der alten österreichisch-ungarischen Münzstätte in Verbindung brachte. Der Numismatiker Vojtěch Brádle verfolgte die Spur weiter nach Süden und entdeckte Balkan-Gegenstempel aus den 1920er und 1930er Jahren. Die Stücke wanderten also wahrscheinlich durch Serbien, bevor sie in den tschechischen Bergen landeten. Was genau haben die Wanderer entdeckt? Hier ein kurzer Überblick:
Gegenstand Anzahl Material Bemerkenswertes Detail
Goldmünzen 598 Gold Datierung 1808–1915
Schnupftabakdosen 16 Gold Aufwendige Gravuren
Armreifen 10 Gold Verschiedene Stile
Verschiedener Schmuck und Taschen Mehrere Gold Kette, Kamm, Geldbörse aus Draht
Selbst erfahrene Forscher sind ratlos. Wie hat der Schatz zwei Weltkriege überstanden? Und warum hat niemand ihn zurückgefordert?
Eine mögliche Versteckung während des Krieges erklärt, warum der Schatz jahrzehntelang unberührt blieb.
Eine führende Theorie deutet auf die späten 1930er Jahre hin, als die Annexion durch die Nazis Tausende tschechische Familien dazu zwang, vor ihrer Flucht Wertsachen zu vergraben. Eine andere Hypothese besagt, dass Nazi-Soldaten die Gegenstände 1945 beim Rückzug selbst versteckt haben. Es gibt jedoch keine Aufzeichnungen, die den Schatz einem bestimmten Besitzer zuordnen, sodass die Geschichte offen bleibt – und ehrlich gesagt für Geschichtsinteressierte ein wenig spannend. Hier eine kurze Liste möglicher Szenarien, die Historiker derzeit erwägen:
- Fluchtplan aus der Vorkriegszeit: Einheimische verstecken Vermögenswerte, um ihr Leben im Exil zu finanzieren.
- Besatzungsbeute: Nazi-Offiziere verstecken beschlagnahmten Schmuck, als die Front zusammenbricht.
- Schwarzmarkt der Nachkriegszeit: Schmuggler transportieren gemischte europäische Münzen über durchlässige Grenzen.
Was passiert nun mit dem wertvollen Schatz und seinen glücklichen Findern nach tschechischem Recht?
Nach den nationalen Denkmalschutzbestimmungen müssen Museen den Fund katalogisieren, konservieren und schließlich ausstellen. Das Museum Ostböhmen hat bereits mit der sorgfältigen Reinigung begonnen und hofft, innerhalb eines Jahres eine öffentliche Ausstellung zu organisieren. Und was wird aus den beiden Wanderern? Nach tschechischem Recht steht ihnen eine Belohnung von bis zu 10 Prozent des geschätzten Wertes der Funde zu – vielleicht genug für ein paar weitere abenteuerliche Wanderungen.