Sie waren ihm jahrelang auf der Spur, bis sie ihn endlich fangen konnten. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts hatte man in Portugal keinen Europäischen Biber (Castor fiber) mehr gesehen. Die Art war aufgrund intensiver Bejagung und der Zerstörung ihres Lebensraums ausgestorben und galt dort zur großen Enttäuschung von Naturliebhabern und Experten als ausgestorben. Nachdem sich die Population in den letzten Jahren jedoch wieder erholt hat, gibt es neue Hoffnung. Sic Noticias berichtet über die Erholung der Biberpopulation in unserem Land, „mit einer Zunahme der Sichtungen in der Nähe der Grenze”. Sie schreiben, dass bereits 2023 von der Annäherung einiger Tiere an ihr Territorium berichtet wurde, mit Sichtungen weniger als 150 Meter von der Grenze entfernt, und dass sie dieses Jahr an den Ufern des Tejo in der Nähe von Guadalajara entdeckt wurden. Mehrere Organisationen beobachten diese Bewegungen aufmerksam. Rewilding Portugal, eine Organisation, die sich mit der Wiederherstellung von Ökosystemen in diesem Land durch die Wiedereinführung von Arten und die Renaturierung von Landschaften befasst, wurde mit der Überwachung der Aktivitäten der Biber beauftragt und entdeckte mehrere Spuren von Nagespuren an Bäumen und typischen Wasserbauten. Die Suche wurde intensiviert, bis Kameras ein junges Exemplar auf portugiesischem Boden filmten. Er ist offiziell zurückgekehrt.
Verbündeter der Natur
Der Leiter des Teams von Rewilding Portugal erklärte in einer Pressemitteilung, dass diese Entwicklung seit vielen Jahren bekannt sei und dass die Bestätigung dieser Rückkehr für große Aufregung gesorgt habe. „Der Biber ist ein natürlicher Verbündeter bei der Wiederherstellung der Gesundheit unserer Flüsse und Feuchtgebiete und spielt eine wichtige Rolle in unseren Flussökosystemen“, erklärte der Experte, da diese Tiere als echte „Ökosystemingenieure“ gelten. Die portugiesische Website behauptet, dass sie Dämme bauen, Kanäle graben und Flussufer umgestalten, wodurch sie die Bodenwasserrückhaltung erhöhen, die Wasserqualität verbessern und biologisch vielfältige Lebensräume schaffen. Sie tragen auch dazu bei, Überschwemmungen zu mildern, Erosion zu bekämpfen und Wasser zurückzuhalten. Für den Leiter der Naturschutzorganisation ist „die Rückkehr der Biber nach Portugal ein Symbol der Hoffnung und des Wandels“. „Es zeigt, dass die Natur reagiert, wenn wir ihr Raum und Zeit geben. Jetzt liegt es an uns, dafür zu sorgen, dass diese Rückkehr akzeptiert und geschützt wird.“ Zu diesem Zweck hat Rewilding die Behörden über die Ankunft der Biber informiert und vorgeschlagen, einen Notfallplan zu erstellen und einen Dialog mit den lokalen Gemeinden aufzunehmen, was jedoch nicht umgesetzt wurde. Sie betonen jedoch, dass „wir noch Zeit haben, ihre Rückkehr planmäßig und im Einklang mit den geltenden Vorschriften zu unterstützen“.
