Die Wahrheit über Christoph Kolumbus: Ein Historiker widerlegt die vier häufigsten Lügen über seine Herkunft und sein Leben.

Der Historiker Esteban Mira Carballos widmet sich der Widerlegung einiger populärer Theorien über den genuesischen Seefahrer

Seit Jahrhunderten ranken sich Mythen um Christoph Kolumbus. War er wirklich Genueser? Konvertit? Oder verbarg er ein dunkles Geheimnis? Ein renommierter Historiker widerlegt gerade in einem Interview mit der Zeitung ABC vier der am weitesten verbreiteten Überzeugungen über den Entdecker Amerikas.

In diesem Sinne kritisiert Mira Carballos, dass viele der aktuellen Versionen über den Seefahrer „nicht der geringsten historiografischen Analyse standhalten. Wir erleben eine Art Markt-Revisionismus“. Sein Ziel: die Legende vom realen Menschen zu trennen und die dokumentierte Geschichte wieder in den Vordergrund zu rücken.

Er war weder Katalane, Valencianer noch Galicier

Der Historiker, eine der angesehensten Stimmen der Kolonialgeschichtsschreibung, stellt klar: „Es besteht kein Zweifel, dass Kolumbus Genueser war”. Dies wird durch notarielle Dokumente, sein eigenes Testament und die Worte zeitgenössischer Chronisten wie Antonio Gallo belegt. Obwohl verschiedene Theorien auf iberische oder sogar geheime Ursprünge hinweisen, besteht Mira Carballos darauf, dass keine davon dokumentarisch belegt ist: „Alles andere ist Mythos oder Spekulation“.

Die jüngste Dokumentation von RTVE, die einen sephardischen Kolumbus postuliert, hat für Aufsehen gesorgt. Aber Mira Carballos ist eindeutig: „Ohne einen streng historischen Ansatz sind die Schlussfolgerungen der Dokumentation wissenschaftlich nicht haltbar“. Er kritisiert, dass die zitierten genetischen Studien nicht einmal wissenschaftlich überprüft wurden: „Eine Theorie kann Jahrhunderte dokumentierter Beweise nicht außer Kraft setzen“.

Seriöse Historiker haben keine Zweifel

Der Historiker räumt die Möglichkeit einer jüdischen Konversion seitens der Mutter Kolumbus ein. Er stellt jedoch klar: „Das ändert nichts. Kolumbus war ein praktizierender und gläubiger Christ.“ Diese Identität war entscheidend für seine Beziehung zu den Katholischen Königen und seinen Zugang zum Hof.

„Jeder Experte mit historiografischer Ausbildung weiß, dass die genuesische Herkunft mehr als bewiesen ist“, bekräftigt Mira Carballos. Er weist darauf hin, dass diejenigen, die eine andere These vertreten, die Primärdokumente oft ignorieren oder verfälschen. Für ihn entspricht das Beharren auf alternativen Versionen eher nationalistischen oder sensationellen Wünschen als seriöser Forschung.

Die Figur des Christoph Kolumbus wird weiterhin Debatten auslösen, aber wie Esteban Mira Carballos betont, ist im Namen der „historischen Neuinterpretation“ nicht alles erlaubt. Angesichts von Theorien ohne dokumentarische Belege weist die seriöse Forschung weiterhin in eine klare Richtung: Kolumbus war Genueser, ein geschickter Seefahrer, überzeugter Christ und Protagonist einer Ära radikaler Veränderungen.

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Ich bin German und schreibe Artikel über nützliche Tipps, die das Leben erleichtern.

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