Auf Wiedersehen, Welt, wie wir sie kennen – Wissenschaftler bestätigen, dass die Erde einen sechsten Ozean bildet, und dieses Phänomen kann bereits im Great Rift Valley beobachtet werdenSeit der Grundschule wissen wir, dass unser Planet fünf Ozeane hat, oder? Atlantik, Pazifik, Indischer Ozean, Antarktischer Ozean und Arktischer Ozean, das kommt uns doch bekannt vor, oder? Nun, machen Sie sich bereit, denn gerade als wir dachten, wir wüssten alles über unseren Planeten, hat uns die Wissenschaft sprachlos gemacht: ein sechster Ozean. Ja, Sie haben richtig gelesen, ein sechster Ozean, der sich unter der Sonne der Afar-Senke am Horn von Afrika zu bilden beginnt.
Wie ist das möglich? Eine Spalte in den afrikanischen, somalischen und arabischen tektonischen Platten hat den Ausbruch des Vulkans Dabbahu verursacht und ist bereits mehr als 60 Kilometer lang. Wenn der Indische Ozean in die Spalte eindringt, wird dieser Kontinent zu einer großen Insel und wir haben einen Ozean mehr. Was bedeutet das? Moment, wir erklären es Ihnen.
Platte + Platte = neuer Ozean
Das ist richtig, Sie erinnern sich sicherlich noch an den Naturkundeunterricht, in dem tektonische Platten erklärt wurden. Falls Sie sich nicht daran erinnern, geben wir Ihnen eine kurze Zusammenfassung. Stellen Sie sich vor, der Planet sei ein riesiger Pudding und die oberste Schicht bestehe aus Kekskrümeln. Diese Kekskrümel, die auf dem Mantel sitzen, sinken, trennen sich oder stoßen ständig aneinander. Für uns Menschen ist das nicht wahrnehmbar, aber in Wahrheit bewegen sie sich jeden Tag ein kleines bisschen. Wenn sich also zwei Platten voneinander entfernen, füllt sich die entstandene Lücke mit Magma, das an die Oberfläche steigt.
In Afar ist dieser Prozess noch größer, da dort drei tektonische Platten aufeinander treffen: die afrikanische im Westen, die somalische im Osten und die arabische im Norden. Die aufgestaute Spannung entlud sich vor zwanzig Jahren: Der Boden brach auf, das Magma stieg auf und die Ebene wurde von einem glühenden Graben durchzogen, der bis heute wächst.
Chronologie einer angekündigten Bruchstelle
Am 26. September 2005 donnerte es laut in Dabbahu. Die Eruption setzte so viel Energie frei, dass sich ein vom Weltraum aus sichtbarer Riss bildete und eine Reihe von Erdbeben ausgelöst wurde, die das Gelände neu formten. Später wurde bestätigt, dass sich das Land in nur 10 Tagen um 6 Meter verschoben hatte! Seitdem wächst die Spalte um 2 bis 3 Zentimeter pro Jahr, ein Tempo, das schnell genug ist, dass Wissenschaftler das Eintreffen des Meeres in weniger als einer Million Jahren vorhersagen können. Es sieht also leider nicht so aus, als würden wir das noch erleben …
Ein potenzielles Meeresschutzgebiet
Wenn Wasser in den Riss strömt, wird die Temperatur das neue Becken in eine Oase für Extremophile verwandeln. Der Golf von Aden und das Rote Meer werden diese Region überfluten und sie in einen neuen Ozean verwandeln, der wer weiß wie viele neue und unbekannte Arten beherbergen könnte?
Geopolitik und Wirtschaft am Ozean
Die Trennung eines Teils von Äthiopien, Kenia, Tansania und Mosambik vom Rest Afrikas wird die Grenzen und ausschließlichen Wirtschaftszonen neu definieren. Zukünftige Häfen an der neuen Ostküste könnten die Handelswege zwischen Asien und Europa verlagern und sich die Aufmerksamkeit mit Suez teilen. Wer weiß, wie die Karte Afrikas am Ende aussehen wird?
Also, wann dann?
Nun … Wie wir bereits gesagt haben, sieht es nicht so aus, als würden wir das jemals erleben … besser, man stellt es sich vor, denn Schätzungen zufolge wird es erst in 10 Millionen Jahren geschehen.
Ja, es wird einen neuen Ozean in der Afar-Senke geben, aber wir werden ihn weder jetzt noch in den nächsten zehn Jahren sehen. Trotzdem ist es interessant zu sehen, wie unser Planet uns immer wieder Momente wie diesen schenkt, in denen wir das, was wir in der Grundschule gelernt haben und für nutzlos hielten, in die Praxis umsetzen können!
Während sich der Riss unter der afrikanischen Sonne verbreitert, beobachtet die Menschheit den Auftakt eines Ozeans, der eines Tages von Schiffen befahren und von Satelliten kartografiert werden wird!
